Fotografieren im Garten Eden

Dieser Blog dient ja in erster Linie dazu, die Foto-Spaziergänge zu dokumentieren. Aber hin und wieder mogelt sich auch ein Workshop dazwischen - so auch heute. Das heißt, stattgefunden hat der Kurs bereits vorgestern (genauer gesagt: am 10. Juli), aber das ist ja eigentlich gar nicht so wichtig.

Nachdem ich einen Kurs für den Verein Kräuterdorf Oberried im vergangenen Jahr hatte absagen müssen, war ich gefragt worden, ob ich denn auch für einen kleinen Kreis einen individuellen Workshop zum Thema Pflanzenfotografie anbieten könne. Na, und ob ich kann! Wir einigten uns schnell auf einen Termin und auch den Ort. Und so kam es, dass ich mich an einem sonnigen Sommerabend in der wunderbaren Kartause in Freiburg-Littenweiler einfinden durfte, um mich drei Stunden lang mit vier sympathischen und hochmotivierten Kräuterdamen (allesamt Mitglieder im hervorragenden Verein Kräuter-Regio) über das Fotografieren von Pflanzen und Gärten auszutauschen.


Zunächst mal der Blick in den Garten. Links im Bild die modernen Wohngebäude des United World College (dessen Schulgarten dies übrigens ist), im Hintergrund die Dreisam und die Sport-Universität. Der Garten ist am Südhang des Schwarzwaldausläufers gelegen und daher abends recht früh im Schatten - aber zum Fotografieren hat uns das nicht weiter gestört, denn wir hatten ja Stative dabei. Zudem reflektierten die hellen Fassaden der UWC-Gebäude noch recht viel Licht in den Garten, was von Vorteil war.


Im Garten selber sieht es so aus (wobei die Stative natürlich nur zu besonderen Anlässen dort stehen!). Die auffällige Kreuzstruktur der beiden Hauptachsen mit dem Brunnen in der Mitte ist übrigens ein charakteristisches Kennzeichen von Klostergärten, was ja auch der Entstehungshintergrund des Kartausgartens ist (Name!).

Den theoretischen Einstieg in die Materie hatten wir im Verwaltungsgebäude absolviert, um auch der Sonne Zeit zu geben, nicht mehr ganz so hoch zu stehen. Irgendwann zog es uns aber natürlich mit aller Macht in den Garten hinaus, um das Besprochene praktisch anzuwenden. Hauptthema war zum einen der von mir empfohlene Workflow für statische Motive, bestehend aus Stativ, LiveView-Modus, manuellem Fokus und Blendenvorwahl (bzw. Zeitautomatik), und zum anderen der Themenkomplex Schärfentiefe (meinetwegen auch Tiefenschärfe) und Freistellung des Motivs.

Es folgt eine Reihe von Bildern desselben Motivs, ein Ensemble aus Karde (die trockenen Stachelköpfe von rechts), Scharfgarbe (weiß) und Johanniskraut (gelb) - alle vom Stativ aus mit einer Vollformat-Kamera und einem 24-105mm-Zoomobjektiv aufgenommen:

Blendenöffnung: f6.3, Brennweite: 24mm

Blendenöffnung: f4.0, Brennweite: 24mm

Blendenöffnung: f4.0, Brennweite: 51mm

Blendenöffnung: f4.0, Brennweite: 105mm

Blendenöffnung: f4.0, Brennweite: 51mm
Ich denke, man erkennt deutlich die Auswirkungen einer offeneren Blende (hier von f6.3 auf f4.0) und der (deutlich) höheren Brennweite (von 24mm auf 105mm herangezoomt). Es ist natürlich Geschmackssache, ob man die selektive Schärfe und den verschwommenen Hintergrund mag, oder ob nicht lieber möglichst viele Bildelemente in der Fokusebene liegen sollten. Aber Ziel des Workshops war ja auch nicht, irgendwelche Geschmacksvorgaben einzuimpfen, sondern über die technischen Möglichkeiten zur Bildgestaltung aufzuklären.

Und weil es im Kartausgarten so schön war und die Stimmung so angenehm, hier gleich noch ein Fotos:




Ich danke den Teilnehmerinnen für einen schönen Abend und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!

12. Juli 2019, Sebastian Schröder-Esch (www.schroeder-esch.de)


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