Feldberg-Tour 18. Oktober: Teilnehmer-Fotos, Teil II

Nachdem ich gestern schon (wenn auch mit einiger Verspätung) die Foto-Auswahl von Ute Pfeiffer hier auf den Blog stellen durfte, ist es mir heute ein Vergnügen, Euch die Bilder von Marcus Hock zu zeigen. Er hat sie mir dankenswerterweise schon sehr bald nach unserem Foto-Spaziergang am 18. Oktober zugeschickt - und gut' Ding will ja bekanntlich Weile haben...

Es ist mal wieder sehr interessant, die unterschiedliche Herangehensweise und Schwerpunktsetzung bei der Auswahl und fotografischen Bearbeitung der Motive zu sehen! Zum Vergleich sei hier auch nochmal auf meinen eigenen kleinen Bilderreigen verwiesen. Und um es gleich zu Beginn klarzustellen: Die Fotos von Marcus gefallen mir sehr gut.

Los geht es mit dem "Zauberwäldchen" am Aufstieg zum Seebuck-Gipfel, das ja mein neuer, persönlicher Lieblingsspot am Feldberg ist.


Ohne jetzt die EXIF-Daten der Aufnahme zu kennen, liegt man sicher richtig mit der Annahme, dass Marcus hier stark abgeblendet hat (d.h. kleine Blende bzw. große Blendenzahl). Jedenfalls ist die Schärfentiefe sehr ausgeprägt, wodurch man beim Betrachten förmlich in den Wald hineingesaugt wird. So geht es jedenfalls mir, und ich finde diesen Effekt toll. Natürlich ist das kein Motiv mit ausgeprägtem "Wow!"-Effekt, sondern man muss sich ein bisschen auf die Strukturen und gedämpften Farben einlassen. Aber dann - und vor allem in der Großansicht - ist es sehr ergiebig, und es gibt viel Spannendes zu entdecken.
Bei der Wahl des Bildausschnitts (oder ggf. bei späterer Nachbearbeitung) hätte ich mir vorstellen können, vielleicht ein paar kleine Elemente an den Bildrändern zu eliminieren: am oberen Bildrand zwei kleine Äste, die horizontal verlaufen, und in der unteren linken Ecke ein heller, undefinierbarer Fleck (wohl alte Blüten). Die sind für die Bildwirkung meines Erachtens eher ein bisschen störend und fallen durch die Lage so nahe am Rand (wo das Auge sehr viel wahrnimmt!) durchaus auf. Aber das ist Kosmetik, und die Qualität der Aufnahme wird für mich dadurch nicht wesentlich geschmälert.
Im Vergleich mit anderen Aufnahmen, die ich von dem Wäldchen kenne, fällt der warme Farbeindruck auf - vielleicht verstärkt durch den Polarisationsfilter? Auch wenn ich selber oft eher kühlere Farben bevorzuge, gefällt mir das hier richtig gut.

Weiter geht es mit eher klassischen Panoramaaufnahmen vom Seebuck-Gipfel, den wir ja dann im weiteren Verlauf des Spaziergangs erklommen haben. Was für ein Farbspektakel sich uns da geboten hat!


Ein Thema in der (digitalen) Fotografie, über das sich wunderbar lange und ergebnislos streiten lässt, ist die Wahl des Bildformats - bzw. eigentlich des Seitenverhältnisses. Üblich ist ja das Verhältnis 3:2, das auch in der analogen Fotografie viel angewendet wurde bzw. wird, und für das sich auch Marcus hier entschieden hat. Das wird vom menschlichen Auge auch im Allgemeinen als harmonisch empfunden.
Manche Leute vertreten die Ansicht, dass man dieses Format konsequent anwenden und auch "durchhalten" muss, und alles andere ist ein Stilbruch. Ich selber sehe das anders und finde, dass jedes Seitenverhältnis seinen Reiz haben kann. Und gerade in der Landschaftsfotografie und insbesondere bei Panoramen finde ich z.B. 16:9 oft sehr reizvoll. Man hat es ja dann ohnehin oftmals mit dominanten horizontalen Linien zu tun, und die können dadurch noch zusätzlich betont werden.
Bei den Fotos vom Seebuckgipfel hier hätte ich jetzt tatsächlich tendenziell das Seitenverhältnis 16:9 gewählt und dann dem Himmel in der Relation noch mehr Raum gegeben. Dadurch würde meiner Ansicht nach die Bildwirkung nicht grundlegend verändert werden, sondern noch verstärkt. Gerade wenn der Bildvordergrund nicht so viel "hergibt", kann man überlegen ihn zu beschneiden, damit auch das Auge des Betrachters und der Betrachterin später gleich an die entscheidenden Stellen gelenkt wird. Aber das ist natürlich Geschmacks- und Ansichtssache - wie eigentlich alles in der Fotografie!



Diese stimmungsvolle Aufnahme des Sonnenuntergangs hinterm Belchen hätte ich mir auch gut mit einem etwas anderen Bildausschnitt vorstellen können. An den "Zutaten" würde ich gar nichts ändern, aber vielleicht oben, links und unten vom Rand etwas wegnehmen. Dadurch würde die dunkle Fichte - die ja ein Blickfang und ein tolles Element im Vordergrund ist und den Horizont auf interessante Weise durchbricht - mehr in Richtung Rand rücken. Und auch die Sonne selber könnte man dadurch aus der Bildmitte herausnehmen, wo sie für mich fast ein bisschen deplatziert wirkt. Und auch hier wäre es interessant zu sehen, wie das Bild im Format 16:9 aussieht.


Bei diesem Foto zum Beispiel ist die Sonne (okay, es ist der Mond, aber das tut jetzt mal nichts zur Sache...) ganz entschieden aus der Mitte herausgenommen und ungefähr im Goldenen Schnitt, was richtig gut aussieht und wo man gerne hinguckt.

Auch Marcus sage ich herzlichen Dank für seine schönen Aufnahmen und wünsche weiterhin ganz viel Freude beim Fotografieren in Nah und Fern!

Übrigens hat Marcus eine eigene Internetseite mit wunderbaren Naturaufnahmen. Wer mehr Fotos von ihm sehen will: www.marcushockphotography.ch. Aber Achtung: höchste Ansteckungsgefahr durch Reisefieber!

10. November 2018, Sebastian Schröder-Esch (www.schroeder-esch.de)

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