Der schönste Sommerabend (28. Juni 2019)

Nachdem der Mai-Spaziergang am Feldberg wegen schlechten Wetters hatte ausfallen müssen, habe ich mich angesichts der Wettervorhersage für Ende Juni sehr gefreut: stabiles Hochsommerwetter ohne jede Gewitterneigung. So wünscht man sich das! (und nimmt notfalls auch eine wolkenlosen, "langweiligen" Abendhimmel in Kauf). Und die Pointe des Abends gleich vorweg: Meine eigene Empfehlung in der Vorab-Infomail missachtend, bin ich in kurzen Hosen und Sandalen auf den Berg marschiert und habe prompt gefröstelt, sobald die Sonne weg war. Und das bei tagsüber >30 Grad auf dem Berg...

Es war also wie gesagt ein wunderbarer Freitagabend, als sich ein sympathisches Trüppchen Foto-Interessierter um kurz vor acht vor dem Haus der Natur zum ausgebuchten Spaziergang versammelte und schon erwartungsvoll mit den Hufen scharrte. Nach einer kurzen Einführung haben wir die Beine in die Hand genommen und sind über die Panoramastraße hoch über dem Wiesental in Richtung Gipfel gestrebt.

Ein erster Stopp auf etwa halbem Weg und unweit des Grüble-Sattels: der Belchenblick!


Hier ohne Kommentar und ohne Foto vorbeizumarschieren, wäre unverzeihlich. Zumal sich anhand der Bergkette im Hintergrund und der Gebüsche im Vordergrund einige Aspekte der Bildgestaltung (Stichwort: Veränderung der Schärfentiefe mithilfe von Blendenöffnung und Brennweite) und der Komposition ("Drittelregel") erläutern ließen.


Eigentlich bin ich ja glühender Verfechter des (zugegebenermaßen etwas albernen) Mottos "Vordergrund macht Bild gesund". Aber im direkten Vergleich der ersten und zweiten Aufnahme oben - beide mehr oder weniger vom selben Standpunkt aus aufgenommen - bin ich mir gar nicht so ganz sicher, wie das hier ist... Naja, irgendwie haben bei Bilder ihren Reiz, oder nicht? Wobei man sagen muss, dass beim ersten Motiv der belaubte Ast natürlich mehr ist als ein reiner Vordergrund: Auf ihn ist der Fokus gelegt, und auch durch seine Farbigkeit wird offensichtlich, dass er das zentrale Element des Bildes ist - wenn auch im Zusammenspiel mit der (absichtlich etwas unscharfen) Berglandschaft im Hintergrund. Die zweite Aufnahme beschränkt sich auf das Belchenpanorama und die Staffelung der kulissenartig angeordneten Höhenzüge davor, die durch unterschiedliche Helligkeit und leichten Dunst einen starken Eindruck von räumlicher Tiefe vermitteln.

Angesichts der vorrückenden Zeit sind wir dann weiter in Richtung Haupt-Fotolocation gestrebt und haben nur im Vorbeigehen das eine oder andere Motiv "mitgenommen". So auch den Seebuck-Turm im Licht der letzten Sonnenstrahlen inmitten duftender Bärwurzwiesen.


Gut, dass es dort wunderbar geduftet hat, kann man dem Foto nicht entnehmen, aber man darf es mir jetzt einfach mal glauben! Dieses Bild habe ich - wie übrigens auch die beiden anderen - nachträglich am Computer auf ein Seitenverhältnis von 16:9 beschnitten. Dieses Panoramaformat wähle ich oftmals gerade bei Landschaftsaufnahmen gerne, um den Eindruck von Weitläufigkeit zu unterstützen.

Am Endpunkt unseres Spaziergangs, dem Mittelbuck oberhalb des Zastler Lochs, haben wir uns dann die längste Zeit aufgehalten und die Vielzahl an tollen Motiven genossen und genutzt. Ich selber bin vor lauter Reden und Zeigen und Machen und Tun gar nicht mehr dazu gekommen, eigene Fotos zu schießen. Aber darum geht es ja zum einen nicht bei den Foto-Spaziergängen - und zum anderen hoffe ich, dass mir von Seiten der Teilnehmer/innen noch Bilder zwecks Veröffentlichung zugeschickt werden! (EDIT 12.7.19: ja, ich habe inzwischen wunderbare Fotos bekommen und hier veröffentlicht)

Der Rückweg zum Haus der Natur erfolgte dann wie gewohnt in der Dunkelheit über die Panoramastraße, und kurz nach 23 Uhr waren wir wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt. Den motivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern danke ich fürs Interesse und das aktive Mitmachen an diesem schönen Freitagabend!

Für dieses Jahr gibt es noch je einen Termin für einen Foto-Spaziergang am Feldberg und am Belchen Ende Juli. Im Herbst (19./20. Oktober) wird es dann einen Workshop im Feldberggebiet geben. Ich habe sämtliche Daten mal auf dieser Seite hier aufgelistet. Interessent*innen können sich jederzeit gerne bei mir melden!

7. Juli 2019, Sebastian Schröder-Esch (www.schroeder-esch.de)

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